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Pressemitteilung

Protesttag gegen die Kürzungen der Freiwilligendieste

Um auf die katastrophalen Folgen der geplanten Kürzungen ab 2024 bei den Freiwilligendiensten aufmerksam zu machen, beteiligen sich auch Freiwillige des ASB in Brandenburg am bundesweiten Aktionstag der Kampagne „Freiwilligen-dienst stärken“ am 6. November 2023. Ziel ist es, bis zur Bereinigungssitzung im Haushaltsausschuss am 16. November weiter auf die derzeitige Situation der FSJler aufmerksam zu machen.

Mit Freude dabei und voller Tatendrang: Die FSJler in den ASB-Einrichtungen. Trotzdem fehlen dort ab 2024 voraussichtlich viele FSJ-Stellen.

Foto: Foto_ASB_M. Ressel.JPG

Beim ASB in Brandenburg sind aktuell 26 FSJer in sieben ASB-Orts-, Kreis- und Regionalverbänden im Einsatz, insbesondere in Einrichtungen der Alten- sowie der Kinder- und Jugendhilfe in den Landkreisen Barnim, Dahme-Spreewald, Oberspreewald-Lausitz, Elbe-Elster, Teltow-Fläming, Potsdam-Mittelmark, dem Havelland sowie in Brandenburg an der Havel und Frankfurt/Oder. Zudem unterstützt der ASB mit seinem FSJlern auch den Eigenbetrieb „MenschensKinder Teltow“ und den Jugendtreff der Stadt Teltow.

„Der Einsatz von Freiwilligendienstlern ist ohnehin schon angespannt, längst können nicht alle offenen Stellen besetzt werden, obwohl die Nachfrage da ist“, beklagt Cindy Schönknecht, Kommissarische Geschäftsführerin des ASB-Landesverbandes Brandenburg. Die geplanten Kürzungen wären entsprechend verheerend: Fast jede vierte FSJ-Stelle könnte so künftig nicht mehr besetzt werden, was aber nicht nur für die Träger Folgen hätte. Cindy Schönknecht: „Nach Corona und in Inflationszeiten sind es wieder die jungen Leute, die zurückstecken müssen. Die Bundesregierung bezieht nicht mit ein, dass FSJ-Stellen nachhaltig wirken. Sie ebnen jungen Menschen mit weniger Perspektiven wichtige Chancen, um beruflich Fuß zu fassen, helfen bei der Berufsorientierung oder bei der Überbrückung von Phasen bis zum Studium oder der Ausbildung.“ Zudem sei gerade im sozialen Bereich der Fachkräftemangel enorm – dass ausgerechnet hier gekürzt werde, sei umso unverständlicher, da viele FSJler nach ihrem Einsatzjahr in diesem Berufszweig bleiben wollen. „Den wichtigen Einblick in die sozialen Berufe und die Chancen für den Einstieg in den Arbeitsmarkt darf die Bundesregierung auf keinen Fall wegkürzen“, so Cindy Schönknecht.

Die Bundesregierung hatte im Juli einen Haushaltsentwurf für 2024 vorgelegt, der bei den Freiwilligendiensten Einsparungen im Umfang von 78 Millionen Euro vorsieht. Dies entspricht einer prozentualen Kürzung der Mittel von rund 24 Prozent. Seit Vorlage des Haushaltsentwurfs haben Verbände, Träger und Freiwillige auf die drastischen Folgen der Kürzungen aufmerksam gemacht. Von den Kürzungen sind ungefähr ein Drittel aller Einsatzstellen in den Freiwilligendiensten betroffen.

Vor dem Bekanntwerden der Kürzungen hat sich die Kampagne „Freiwilligendienst stärken“, ein Zusammenschluss von Freiwilligen aus ganz Deutschland gegründet, um mit einer Petition an den Deutschen Bundestag eine dringend benötigte Verbesserung der Rahmenbedingungen für Freiwillige zu erreichen. Innerhalb von vier Wochen konnten über 100.000 Unterschriften gesammelt werden. Da mit den Kürzungsplänen jegliche Verbesserung verunmöglicht wird, lehnt die Kampagne die Kürzungen entschieden ab und fordert die Bundespolitik zu einem Umlenken auf. Die finalen Entscheidungen zu den Kürzungsplänen werden durch den Bundestag Ende November/Anfang Dezember getroffen. Bis dahin will die Kampagne „Freiwilligendienst stärken“ gegen die Kürzungspläne vorgehen.